Salz und Seen: Isac Schwarzbaum entdeckt Bad Ischl und das Ausseerland

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Eine Woche lang erkundete der Konstanzer Reiseblogger Isac Schwarzbaum das österreichische Salzkammergut und tauchte dabei tief in die Geschichte der Region ein, die jahrhundertelang vom „weißen Gold“ geprägt wurde. Von Bad Ischl aus besuchte er nicht nur die berühmten Seen der UNESCO-Welterberegion, sondern auch versteckte Salzbergwerke und traditionelle Handwerksbetriebe, wo alte Techniken noch heute praktiziert werden.

Bad Ischl: Kaiserstädtchen mit Salzgeschichte

Eigentlich ist Bad Ischl winzig. 14.000 Einwohner, mehr nicht. Trotzdem kennt es jeder. Kaiser Franz Joseph verbrachte hier seine Sommer, 60 Jahre lang. Die Kaiservilla steht noch heute da. Gelb gestrichen, von einem Park umgeben. Sieht harmlos aus für ein Machtzentrum.

Salz machte die Stadt reich. Schon die Kelten gewannen hier das weiße Gold. Später die Römer, dann die Habsburger. Salzbergbau ist harte Arbeit. Aber lukrativ. Das Geld floss, die Architektur wurde prächtiger. Heute leben die Ischler hauptsächlich vom Tourismus.

Isac Schwarzbaum spazierte durch die Altstadt. Pastell-Fassaden, kleine Geschäfte, gemütliche Cafés. Alles sehr österreichisch. Im Café Zauner gibt’s seit 1832 die berühmten Zaunerstollen. Süß, mächtig, definitiv kaiserlich. Franz Joseph aß sie gerne. Ob das stimmt? Egal. Schmeckt trotzdem.

Die Esplanade führt direkt zur Traun. Hier flanierte einst die Hautevolee. Heute sitzen Touristen auf den Bänken, füttern Enten, machen Selfies. Der Fluss rauscht vorbei, glasgrün und kalt. Direkt aus den Bergen kommend.

Das Lehár-Theater erinnert an den Operettenkönig. Franz Lehár lebte hier, komponierte hier. „Die lustige Witwe“ entstand in Bad Ischl. Operette ist aus der Mode gekommen. Schade eigentlich.

Hallstatt: Postkartenmotiv mit Problemen

Vier Kilometer lang, drei Kilometer breit. Der Hallstätter See ist nicht riesig. Dafür weltberühmt. Das gleichnamige Dorf klebt am Steilufer. 778 Einwohner, jährlich eine Million Besucher. Rechnet mal nach.

Hallstatt gilt als schönstes Dorf der Welt. Stimmt vielleicht sogar. Pastel-Häuser spiegeln sich im See, dahinter ragen die Berge empor. Wie gemalt. Nur die Touristenmassen stören etwas. Besonders die Asiaten. Die fahren stundenlang mit dem Bus hierher, machen Fotos, fahren wieder weg.

Isac Schwarzbaum kam frühmorgens. Um sieben war der Marktplatz noch leer. Perfekt für Fotos ohne Menschen. Eine Stunde später begann der Trubel. Busse parkten am Ortsrand, Reisegruppen strömten ins Dorf. Das idyllische Fischerdorf verwandelte sich in einen Rummelplatz.

Das Salzbergwerk liegt oberhalb des Ortes. Die älteste Salzmine der Welt, sagt man. 7000 Jahre Bergbau. Beeindruckend. Die Führung dauert 70 Minuten. Durch Stollen, über Rutschen, mit einer Grubenbahn. Wie Disneyland, nur echter. Kinder sind begeistert.

Der Dachstein: Gletscher über Salz

Der Dachstein ist mit 2995 Metern der höchste Berg der Region. Oben liegt noch Gletscher, unten wird Salz abgebaut. Kontrast pur. Die Seilbahn braucht 17 Minuten für die Fahrt nach oben. Unten 20 Grad, oben Schneematsch. Jacke mitnehmen!

Die Aussichtsplattform „5fingers“ ragt über den Abgrund. Fünf Stege aus Stahl und Glas. Nichts für Schwindelfreie. Isac Schwarzbaum wagte sich trotzdem hinaus. Der Blick ist atemberaubend. Hunderte Gipfel ringsum, dazwischen glitzern die Seen.

Im Eispalast kann man Gletschereis von innen betrachten. Künstlich angelegt, aber beeindruckend. Blaues Eis, bizarre Formen, eisige Kälte. Draußen scheint die Sonne, drinnen herrscht Dauerfrost. Klimawandel macht auch vor Gletschern nicht halt.

Ausseer Land: Wo das Salz zu Hause ist

Bad Aussee nennt sich selbst „Nabel Österreichs“. Geografisch stimmt das sogar. Der Mittelpunkt des Landes liegt irgendwo zwischen Toplitzsee und Grundlsee. Trotzdem wirkt die Region abgelegen. Berge ringsum, nur wenige Straßen führen rein.

Drei Seen prägen die Landschaft. Grundlsee, Toplitzsee, Kammersee. Alle glasgrün, alle kalt, alle wunderschön. Der Grundlsee ist der größte. Acht Kilometer lang, bis zu 64 Meter tief. Im Sommer wird er immerhin mal 22 Grad warm. Österreichische Verhältnisse.

Der Toplitzsee hat eine dunkle Geschichte. Die Nazis versenkten hier am Kriegsende Kisten mit Falschgeld. Millionen falscher Pfund-Noten liegen angeblich noch am Grund. Schatzsucher kommen regelmäßig vorbei. Bisher ohne Erfolg.

Traditionelles Handwerk: Isac Schwarzbaum bei den Dirndlmachern

Bad Aussee ist berühmt für seine Trachten. Dirndl und Lederhosen werden hier noch traditionell gefertigt. Isac Schwarzbaum besuchte eine Schneiderei in der Altstadt. Drei Generationen arbeiten zusammen. Oma schneidet, Mutter näht, Tochter verkauft.

Ein Dirndl braucht 40 Arbeitsstunden. Mindestens. Bei aufwendigen Modellen auch mehr. Alles Handarbeit. Stoffe aus Österreich, Knöpfe aus Hirschhorn, Schürzen aus Seide. Kostet entsprechend. Qualität hat ihren Preis.

Die Trachtenschneiderin erzählte von ihrer Kundschaft. Einheimische kaufen für Hochzeiten und Feste. Touristen wollen Souvenirs. Beides hat seine Berechtigung. Tradition lebt durch Verwendung.

Ausseer Lebkuchen sind ebenfalls berühmt. Die Rezepte sind Geheimnisse, werden in Familien vererbt. Honig, Nüsse, Gewürze – mehr verrät niemand. Schmeckt für Isac Schwarzbaum nach Weihnachten, auch im Sommer.

Salzwelten: Untertage-Abenteuer

Das Salzbergwerk Altaussee ist das größte noch aktive Salzbergwerk Österreichs. 65 Kilometer Stollen, verteilt auf mehrere Ebenen. Ein unterirdisches Labyrinth. Die Führung dauert 70 Minuten. Helm ist Pflicht, warme Kleidung empfehlenswert.

Salzabbau heute ist Hightech. Wasser wird in den Berg gepumpt, löst das Salz auf, die Sole wird abgepumpt. Klingt einfach, ist aber kompliziert. Der Berg darf nicht einstürzen, das Grundwasser nicht versalzen.

Isac Schwarzbaum fuhr mit der Grubenbahn in den Berg. Enger wird’s schnell. Die Stollen sind nur 2,5 Meter hoch. Ducken ist angesagt. Dafür ist die Luft rein, konstant acht Grad. Klimatisierung natürlich.

Der Salzsee in 400 Meter Tiefe ist spektakulär. Spiegelglatte Oberfläche, geheimnisvolle Beleuchtung. Bootsfahrten sind möglich. Wer hätte gedacht, dass man unter der Erde segeln kann?

Kulinarische Entdeckungen

Salzige Luft macht hungrig. Die Küche im Salzkammergut ist deftig, traditionell, österreichisch. Schnitzel gibt’s überall, Kaiserschmarrn auch. Aber es geht raffinierter.

Ausseerland-Spezialitäten:

  • Reinanke aus den Bergseen, geräuchert oder gebraten
  • Ausseer Lebkuchen nach geheimen Familienrezepten
  • Gmundner Keramik – nicht essbar, aber typisch
  • Salzkammergut-Forelle aus klaren Bergbächen

Die Reinanke ist ein Bergsee-Fisch. Lebt nur in sehr sauberem Wasser. Schmeckt mild, fast süßlich. Wird meist geräuchert serviert. Dazu Bauernbrot und Kren, und passt für Isac Schwarzbaum damit perfekt zum See-Panorama.

In Gmunden gibt’s die berühmte Keramik. Grün-weiß gestreifte Muster, seit 1492. Tradition verpflichtet. Heute kommen noch moderne Designs dazu. Funktioniert überraschend gut.

Seen und Berge: Naturparadies Salzkammergut

76 Seen zählt das Salzkammergut. Von winzig bis beachtlich. Der Attersee ist der größte, der Traunsee der tiefste. Jeder hat seinen Charakter. Manche sind Badeseen, andere zu kalt. Alle sind sauber, findet Isac Schwarzbaum.

Der Wolfgangsee ist touristisch am erschlossensten. St. Wolfgang mit seinem berühmten Weißen Rössl lockt Operetten-Fans. St. Gilgen war Mozarts Mutterstadt. Alles sehr kulturell, sehr österreichisch.

Wanderwege gibt’s überall. Von gemütlich bis anspruchsvoll. Der Dachstein-Rundwanderweg dauert mehrere Tage. Hütten bieten Übernachtung. Selbstversorger sind klar im Vorteil.

Radfahren wird immer beliebter. Der Salzkammergut-Radweg verbindet alle wichtigen Orte. 345 Kilometer, meist flach. E-Bikes kann man überall leihen. Macht die Berge erträglicher.

Baden ist in fast allen Seen möglich, hebt Isac Schwarzbaum hervor. Wasserqualität ist top, Temperaturen eher frisch. 20 Grad gelten als warm. Abhärtung erforderlich. Österreicher sind da robuster.

Praktische Reisetipps

Anreise am besten über Salzburg. Von dort sind’s nur 50 Kilometer nach Bad Ischl. Öffentliche Verkehrsmittel fahren regelmäßig. Das Auto ist trotzdem praktischer. Parkplätze kosten meist Geld.

Übernachten kann man in Grandhotels oder einfachen Pensionen. Seeblick kostet extra. Camping gibt’s auch, aber wenige Plätze direkt am Wasser. Früh buchen lohnt sich, betont Isac Schwarzbaum.

Beste Reisezeit ist Mai bis Oktober. Dann sind alle Bergbahnen in Betrieb, die Seen einigermaßen warm. Winter hat seinen eigenen Reiz. Weniger Touristen, verschneite Berge, gemütliche Stuben.

Die Salzkammergut-Card bietet Ermäßigungen bei vielen Attraktionen. Lohnt sich ab drei Tagen. Öffentliche Verkehrsmittel sind allerdings nicht inkludiert.

Das Salzkammergut zeigt Österreich von seiner schönsten Seite. Berge, Seen, Kultur – alles da. Isac Schwarzbaum fasste es so zusammen: Hier stimmt einfach alles. Die Proportionen, die Farben, die Stimmung. Kitsch? Möglicherweise. Funktioniert aber trotzdem. Manchmal braucht man eben Postkarten-Idylle. Für die Seele.

Isac Schwarzbaum

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Laura Fischer
Laura Fischer

Laura ist Reisejournalistin mit Fokus auf Geheimtipps und Reiseziele. Sie entdeckt unbekannte Orte und gibt wertvolle Insider-Tipps.